Hamburg vom Michel

Hamburg vom Michel (St. Michaelis)

Unser Besuch in Hamburg war toll und hat uns eins gezeigt:
Das Wahrzeichen der Stadt wird immer der Michel sein (und niemals eine Philharmonie) und das ist gut so!

Steigende Preise bei Computerteilen – Abzocke oder gerechtfertigt?

Steigende Preise bei Computerteilen – Abzocke oder gerechtfertigt?

Nachdem ich mich kürzlich wieder einmal im Bereich RAM-Bausteine und CPU´s schlau mache wollte verschlug es mir die Sprache als ich sah, was der Markt gerade so treibt. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, als ich die derzeitigen Preise sah.
Für meine aktuelle CPU (Intel 4790k), welche mich im Jahr 2014 genau 299.- Euro kostete wird derzeit (Oktober 2017) 370.-+ Euro aufgerufen!  Eine fast vier Jahre alte CPU ist teurer als früher?!
Mein von mir geschossener DDR3-RAM aus 2015 kostet jetzt statt 110.- Euro, 160.- Euro. Von den Preisen bestimmter Grafikkarten fange  ich jetzt erst gar nicht an. 
Während jedoch die Verteuerung der Grafikkarten durch das Mining von Kryptowährungen hausgemacht ist, gibt es für die Verteuerung von RAM-Modulen und CPU´s nur wenig einleuchtende Gründe.  Bei den RAM-Modulen, welche sich nun schon seit gut einem Jahr auf Höhenflug befinden, war die Begründung vieler Beiträge/Journalisten mangelnde  Herstellungskapazitäten. Diese sollten laut den führenden Herstellern jedoch bis Mitte 2017 kein Thema mehr sein.
Pustekuchen. Angeblich treibe der akutelle Speicherbedarf von Smartphones die Engpässe voran. Das kann ich alles kaum glauben.
Während durch die Flutkatastrophe 2011 in Thailand die Festplattenpreise nachvollziehbar stiegen, gibt es derzeit kaum nachvollziehbare Gründe der Preissteigerung für RAM-Module.
Der Bedarf an Speichermodulen für Smartphones dürfte anhand stagnierender Verkaufszahlen und  Voraussehbarkeit des Marktes wohl kaum der Grund sein. Schlichtweg zeigt sich überall immer mehr die Marktbeherrschung einiger weniger Hersteller. Es scheint, als dass der Preis derzeit künstlich oben gehalten wird.  Mehr Verdienst für Hersteller und Händler scheint die Devise. Ich erinnere mich an Zeiten, an welchen die Hersteller RAM-Module schon unter Herstellungspreis verkauften um nicht darauf sitzen zu bleiben. Tja , die Zeiten ändern sich. Trotzdem gilt es zu Zeiten, in welchen die Preise derart außer Verhältnis liegen, hart zu bleiben und mit dem Kauf zu warten. Nach einem Hoch kommt auch ein Tief.

Ebenso  sieht es mit dem Preis der Intel CPU 4790k aus. Es gibt für mich derzeit keine plausible Erklärung, warum eine derart alte CPU (und 4 Jahre sind im Computerzeitalter eine  Ewigkeit) teurer ist als vor 4 Jahren.  Auch der in vielen Foren zitierte Dollar/Euro-Kurs kann nicht die Erklärung sein. Vergleicht man die Preisentwicklung von Heise.de mit den jeweiligen Dollar-Kurs, so kann man nur wenig Gemeinsamkeiten feststellen. Insbesondere zu einen Zeitpunkt, an welchen der Euro-Kurs sich ein klein wenig erholt hat, erreicht die CPU ihren Höchststand seit 06/2014.  Als im Dezember 2016 der Euro gerade mal noch 1,05 Dollar brachten, war der Preis für die CPU ebenfalls bereits bei 350.- Euro.   Nun, bei knapp 1,18 Dollar  für den Euro  steht der Preis bei 370.- Euro. Die Theorie der Wechselkursschwankungen kann somit nicht der Grund sein.
Vergleicht man jedoch den Preis gegenüber der 7700k, welche zumindest eine stetige, wenn auch langsame Preissenkung erfuhr, so kann man hier nur zum dem Ergebnis von Angebot und Nachfrage kommen. Offensichtlich scheint die 4790k-Unit weiterhin begehrt und entspricht nicht mehr der Herstellungsmenge. Evtl. kommt hier jedoch auch die Fertigungsgröße zum Tragen.

An den in vielen Medien angekündigte Preiskampf zw. Intel und AMD glaube ich schon lange nicht mehr. Der angeblich eher schwächelnden PC-Markt und die daraus resultierende Absatzschwäche zeigte auch keine massive Wirkung in den Preisen.

Unter dem Strich scheint es den produzierenden Firmen besser den je zu gehen, denn ansonsten könnten sie die Preise wie derzeit nicht aufrufen. Der mangelnden Kokurrenzkampf spiegelt sich auch hier deutlich wieder.
Für die Zukunft sehe ich hier keine Enstspannung, zumal die Karten verteilt und Konkurrenz eher auschgeschlossen ist.
Lediglich ein stagnierender Markt könnte etwas Entspannung bringen. Aber auch der scheint nicht in Reichweite…

08/10/2017